der beliebte Musikdienst last.fm ist in Ländern außerhalb UK, US, DE in Zukunft nur noch gegen Bezahlung einer monatlichen Fee in Höhe von 3 EUR nutzbar. Die Verunsicherung nach dieser Ankündigung in der Community war groß, klar ist, dass man sich direkt folgende Fragen stellt:

Warum ist der Dienst in Zukunft in manchen Ländern kostenpflichtig, in anderen hingegen nicht?

last.fm hat mit den Verwertungsgesellschaften in den USA, UK und DE jeweils eigene Vereinbarungen getroffen, ich vermute, dass diese Vereinbarungen eine Beteiligung an den Werbeeinnahmen vorsehen. Da die Nutzerzahlen in diesen Ländern vermutlich hoch genug sind – und damit auch die Werbeeinnahmen – konnte ein entsprechender Deal eingefädelt werden.

Für allen anderen Länder gibt es keine Deals, was eventuell daran liegen mag, dass die Werbeeinnahmen dort zu gering sind und damit auch die anfallenden Beteiligungen für die Verwertungsgesellschaften. Denkbar wäre aber auch, dass die Verhandlungen mit anderen Gesellschaften aus anderen Gründen gescheitert sind.

Der Kern des Problems ist, dass man heutzutage leider immer noch für jedes Land einzelne Deals mit den jeweiligen Verwertungsgesellschaften abschließen muss, es gibt keine zentrale Vergabestelle der Rechte. Außerdem sind sich die Gesellschaften teilweise auch nicht untereinander wohl gesonnen und kämpfen um ihre Marktanteile und Umsätze.

Wird der Dienst auf in Deutschland zukünftig kostenpflichtig?

Wenn man obige Annahmen zu Grunde legt, gibt es keinen Grund zur Besorgnis, da last.fm Teile der Werbeeinnahmen an die deutsche Verwertungsgesellschaft abführt. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass last.fm erstmal in kleineren Märkten die Bereitschaft für Abo-Modelle testet und dann bei Erfolg in den Kernmärkten nachzieht.

Welche Mehrwerte könnte last.fm denn für ein Abo anbieten?

last.fm hat die Hörgewohnheiten bzw. den Umgang mit Musikmedien bei vielen Menschen verändert. Das tolle ist ja, dass man überall auf seine persönlich Musiksammlung zugreifen kann, ohne die MP3s dabei haben zu müssen. Außerdem sind die Musik-Empfehlungen auch nicht zu verachten.

Um den Dienst noch weiter aufzuwerten könnte ich mir ein Wetterabhängiges Streaming vorstellen: last.fm lokalisiert über die IP den eigenen Standort und checkt wie das Wetter dort ist. Außerdem könnte auch die Ortszeit einbezogen werden. Diese Parameter wirken sich nun wiederum auf den persönlichen Musikstream aus, d.h. man passt die Musik der Umgebung und der Stimmung des Hörers an. Aus meiner Sicht könnte das ein schöner Zusatznutzen und eine nette Spielerei sein.