Wenn der Absatz von Autos staatlich subventioniert wird, so ist das auf den ersten Blick für die Automobilhersteller eine feine Sache. Auch wenn ein Großteil der gekauften Autos von Importeuren stammt, hat die in Deutschland ansässige Industrie stark von den staatlichen Geschenken profitieren können.
So auch der gebeutelte Autohersteller OPEL, der seine Absätze ebenfalls stark steigern konnte.
GM war Anfang des Jahres nur an einer Sache interessiert: wie bekomme ich OPEL am schnellsten los, ohne zu hohe Verluste zu erleiden. Im Wahlkampfjahr stand die Bundesregierung auch sofort parat und verhandelte gemeinsam mit den Bietern um die Zukunft der Opelaner. Lange Zeit sah es so aus, als würde Magna den Zuschlag erhalten.
Seit gestern soll OPEL nun bei GM bleiben, mit der Konsequenz, das einige Standorte in Deutschland geschlossen werden müssen.
Warum nun dieser Sinneswandel bei GM?
Könnte die Abwrackprämie etwas damit zu tun haben? Wäre es denkbar, dass der durch die staatlichen Hilfen angekurbelte Umsatz bei OPEL die Einstellung von GM verändert hat? In diesem Fall hätte die Abwrackprämie den Autobauer indirekt ins Aus befördert – zumindest die Standorte in Deutschland. Der einzige Trost wäre, dass GM einen Blender kauft und – wie wahrscheinlich alle anderen Interessenten auch – nicht viel Freude am Erwerb von OPEL haben wird.
Spinnt man den Gedanken weiter, so hat die Einführung der Abwrackprämie in Deutschland noch weitere Auswirkungen gehabt. Die Amerikaner haben das Modell aufgegriffen und ebenfalls umgesetzt – mit der Folge das GM teilweise wieder erstarkt ist und sich OPEL jetzt wieder “leisten” kann. Fazit: unbedachte Eingriffe in die Volkswirtschaft lohnen nicht.