“Fünf Prozent der Deutschen kennen brand eins!: Nur fünf Prozent?” So lauten die einleitenden Worte der Ausschreibung bei der brandeins eine Agentur sucht. Aufgabe der Agentur: Auflagensteigerung durch Entwickeln und Umsetzen einer zündenden Idee. Bezahlung: Abhängig davon, wie sich die Auflage entwickelt.

Für brandeins zu arbeiten ist mit Sicherheit für viele Kreative ein absoluter Traum – so ist doch brandeins mit Ihren Thesen, Ansichten und Werten quasi die Infleischwerdung des kreativen Gedankenguts und in vielen Fällen Inspirationsquelle für eben diese Zielgruppe. Dumm nur, dass die Ausschreibung diese starke Verbindung nun schwächen könnte. Ein Großteil der kreativen Gemeinde ist nicht besonders begeistert von dem Pitch-Angebot. Verständlich erscheint dies, wenn man sich mal im Archiv des Magazins umsieht: ein Artikel aus der Ausgabe 04/2007 spricht dem Werber quasi aus dem Herzen und offenbart die Absurdität von Ausschreibungen, im Werberdeutsch Pitch genannt.

Ich bin gespannt darauf, welche Ideen für brandeins entwickelt werden und bin sicher, dass sehr gute dabei sein werden. Auf der anderen Seite bin ich ebenfalls gespannt darauf, ob diese Aktion bleibende Schäden hinterlassen wird. Denn von den 5 % Prozent, die brandeins kennen, sind bestimmt 80 % Kreative. Vielleicht sinkt gerade deshalb die Zahl derjenigen, die brandeins kennen oder sich zu diesem Magazin bekennen dann auf 1 %?